Studie: Mikroben im Schwarzen Meer wirken als natürliche Barriere gegen Emissionen von "Lachgas"

Wissenschaftler des Instituts für Meeresmikrobiologie der Max-Planck-Gesellschaft in Deutschland haben einen biologischen Mechanismus entdeckt, den Mikroben im Schwarzen Meer zur Reduzierung von Stickstoffoxid (N₂O) beitragen, einem der stärksten Treibhausgase, das direkt die Ozonschicht beeinflusst.
Bedeutung des Gases und seine Auswirkungen
Stickstoffoxid ist das dritthäufigste und langlebigste Treibhausgas in der Atmosphäre, das dort etwa 120 Jahre verweilen kann. Da die Ozeane eine wichtige natürliche Quelle für dieses Gas darstellen, sind die Forscher der Ansicht, dass das Verständnis des Produktionsprozesses und der Umwandlungen, die es in den Ozeanen durchläuft, eine wissenschaftliche Notwendigkeit ist, um die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels zu bewerten.
Ergebnisse der wissenschaftlichen Expedition
Das Forscherteam kam durch eine wissenschaftliche Mission an Bord des Schiffes "Poseidon" im westlichen Teil des Schwarzen Meeres zu dem Schluss, dass die sauerstoffarmen Zonen – die Wasserschicht zwischen der sauerstoffreichen Oberfläche und der nahezu sauerstofffreien Tiefe – einen ausgewogenen Zyklus der Produktion und des Verbrauchs von N₂O aufweisen.
Laut der Studie produzieren bestimmte Mikroben das Gas, während andere Mikroben es in Stickstoffgas umwandeln, was als biologische Barriere wirkt, die verhindert, dass große Mengen von N₂O in die Atmosphäre gelangen.
Potenzielle zukünftige Auswirkungen
Dennoch warnen die Wissenschaftler, dass die Erderwärmung und der Rückgang des Sauerstoffgehalts in den Ozeanen die Ausdehnung der sauerstoffarmen Gebiete vergrößern könnten, was eine größere Wahrscheinlichkeit für das Aufsteigen größerer Mengen von Stickstoffoxid in der Zukunft bedeutet und somit den Umweltdruck im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel erhöht.
